15.06.2010

Märtyrer, Opfer und Helden - VIII


Ja, auch Babij Jar gehört hierher. Ein russischer Dichter namens Jewtuschenko hat ein Gedicht über die Schlucht von Baba geschrieben. Dort, in der Nähe von Kiew, waren im Herbst 1941 etwa 33000 jüdische Männer, Frauen und Kinder von der deutschen Gestapo und der ukrainischen Kollaborations-Miliz mit Maschinengewehren umgebracht und in die Schlucht gestoßen worden.

Jewtuschenko schreibt in seinem Gedicht, dass er sich gleichsam als Jude fühle, weil er am Schicksal dieser Juden Anteil nehmen wolle. Ihm wurden daraufhin alle möglichen Strafen zuteil; ich wiederum wollte meine Anteilnahme an seinem Schicksal zum Ausdruck bringen. Deshalb legte ich der sowjetischen Botschaft diesen Entwurf vor und erbot mich, das Denkmal zu machen. - Wann war das? - Nun, als dieser Skandal um Jewtuschenko war, irgendwann in den 70er Jahren. Damals war es György Aczél, der mir aus der Klemme half.

1 Kommentar:

  1. Aczél, György
    * 31.Aug.1917 Budapest
    + 06.Dez.1991 Budapest
    Ungarischer kommunistischer Politiker. Seit 1957 einflußreiche kulturpolitische Funktionen, eine Zeitlang "Kulturpapst".

    Jewtuschenko, Jewgeni Alexandrowitsch
    *18.Juli 1933 Station Sima (Gebiet Irkutsk)
    Russisch-sowjetischer Dichter, Regime-Kritiker. Von seinen Dichtungen wurden vor allem Babij Jar (1961 ) und Nasledniki Stalina (Stalins Erben, 1962) berühmt.

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