16.06.2010

À la recherche - VI


Ich brachte die Skulpturen nach Hause, aber auch hier wollte sie niemand haben. Dann bot ich dem Ratsvorsitzenden des III. Bezirks an, sie auf diesem kleinen Platz dort in der Ecke aufzustellen. Er sagte, ich könne sie aufbauen, solle sie aber nicht fest betonieren, damit man sie auch wieder entfernen könne. Aber dann blieben sie doch, und nach einer Weile hieß es, nun könnte ich sie schon zementieren lassen. Dann wurde ich mit einer wirklich bescheidenen Summe abgefunden, die vielleicht einen Teil der Gusskosten deckte. Von Zeit zu Zeit wird einer der Schirme abgebrochen, dann repariere ich ihn, und nach und nach fügt sich das Ganze ins Bild von Óbuda ein.

Es gibt eine kritische Phase - wenn ein Denkmal in dieser Zeit nicht abgerissen wird, überlebt es. Das genau ist es, wovon ich vorhin sprach: das erste Bild erscheint auf einem Schleier, es wird dann verstärkt durch einen weiteren, und noch einen, und noch einen, und wenn schon genügend Bilder übereinander liegen, wirft man es nicht mehr weg. Das Tragische an diesen Figuren wird jedoch nicht wahrgenommen, man fühlt nur, dass sie tatsächlich so sind. Die Tragik der Figuren zu sehen, ist jedoch keine Bedingung, man kann sie auch so betrachten, mich aber hat sie bewegt.

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